Bienengesundheit – Projekt BeeFirst und Projekt VSH

Bienengesundheit – Projekt BeeFirst und Projekt VSH

Am 22. August 2017 lud das Ministerium für Landwirtschaft, Weinbau und Verbraucherschutz zu einer Pressekonferenz zum Thema "Bienengesundheit" zu Imker Jungels in Brandenburg ein.

Fernand Etgen, ministre de l'Agriculture, de la Viticulture et de la Protection des consommateurs © MAVPC
Fernand Etgen, ministre de l’Agriculture, de la Viticulture et de la Protection des consommateurs © MAVPC - 1

Landwirtschaftsminister Etgen eröffnete die Pressekonferenz mit einleitenden Worten zum aktuellen Stand der Dinge in punkto Bienengesundheit : die Bienen werden durch die Varroamilbe, durch den Pestizideinsatz und die Verschlechterung ihres natürlichen Lebensraumes und ihrer Nahrungsquellen beeinträchtigt. Er betonte die Wichtigkeit der Honigbiene und die von ihr erbrachten, wirtschaftlich und ökologisch wertvollen Leistungen.

Um dem Phänomen des Bienensterbens zu begegnen, fördert das Landwirtschaftsministerium daher gleich zwei Projekte, die beim Bienenstand von Herrn Jungels vorgestellt wurden. Marco Beyer vom Luxembourg Institute of Science and Technology (LIST) präsentierte die neuesten Ergebnisse aus dem Forschungsprojekt BeeFirst und legte dar, welche Pestizidrückstände aus Landwirtschaft und Imkereiwesen in von Bienen gesammelten Pollenproben nachgewiesen wurden und welche Effekte diese Rückstände auf die Bienengesundheit haben. Negativ aufgefallen sind die Wirkstoffe Metazachlor und Thiacloprid, beides Substanzen, die im Rapsanbau stärker von Bedeutung sind. Vor allem erhöhte Belastungen durch Thiacloprid scheinen einen Einfluss auf die Bienengesundheit zu haben.

In Anwendung des Vorsorgeprinizps verkündete Minister Etgen nachfolgend, dass er aufgrund der Resultate aus BeeFirst die Anwendung des Wirkstoffes Thiacloprid in der Landwirtschaft einschränken will. Demnach soll dieses Mittel nicht mehr als bienenungefährlich eingestuft bleiben und seine Ausbringung strengeren Regeln unterliegen. Einschränkungen bezüglich des Wirkstoffes Metazachlor wurden bereits im Rahmen der Trinkwasserproblematik genommen. Zusätzlich wird die Projektdauer von BeeFirst verlängert.

Anschließend gab Minister Etgen das Wort an Paul Jungels, Berufsimker aus Brandenburg weiter. Dieser stellte das zweite vom Landwirtschaftsministerium geförderte Projekt Varroa sensitive hygiene, kurz VSH, vor. Ziel dieses Projektes ist es, durch gezielte Kreuzungen Bienen zu züchten, die einen Befall durch die Varroamilbe tolerieren. Unsere Honigbiene ist nämlich nicht an diese, in den Achzigerjahren aus Asien eingeschleppte Milbe angepasst, weshalb Imker ihre Völker jährlich entsprechend behandeln müssen. Ein erfolgreicher Abschluss des international vernetzten VSH-Projektes soll es erlauben, einen Hauptfaktor des Bienensterbens auszuschalten und die Imkerei nachhaltig zu sichern, so Fernand Etgen. Der Landwirtschaftsminister unterstrich außerdem, dass dieses das erste Projekt ist, das im Rahmen des Agrargesetztes wegen seines innovativen Charakters unterstützt wird.

Communiqué par le ministère de l’Agriculture, de la Viticulture et de la Protection des consommateurs

Communiqué
Publié le jeudi 24 août 2017
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