Biolandwirtschaft wirkt ! - auch im Klimaschutz

Biolandwirtschaft wirkt ! - auch im Klimaschutz

Krisen bieten Chancen zur Veränderung. Auf dem 5.Bio Symposium stellte Volkert Engelsman die 3 größten Krisen vor : Biodiversitätsverlust, Stickstoff-Kreislauf und Klimawandel.

Organic Agriculture is a production system that sustains the health of soils, ecosystems and people. It relies on ecological processes, biodiversity and cycles adapted to local conditions, rather than the use of inputs with adverse effects. Organic Agriculture combines tradition, innovation and science to benefit the shared environment and promote fair relationships and a good quality of life for all involved. (IFOAM-International Federation of Organic Agricultural Movements, 2008)

Krisen bieten Chancen zur Veränderung. Auf dem 5.Bio Symposium stellte Volkert Engelsman die 3 größten Krisen vor : Biodiversitätsverlust, Stickstoff-Kreislauf und Klimawandel.

Bis Ende 2019 ist die Klimaschutzstrategie Luxemburgs bei der EU-Kommission einzureichen. Aufgrund des luxemburgspezifischen Phänomens „Tanktourismus“, beläuft sich der Anteil der Landwirtschaftlichen Emissionen auf 6-8%, ohne den „Tanktourismus“ wäre der Betrag wesentlich höher. Die Luxemburger Landwirtschaft steht damit vor großen Herausforderungen.

Kreislauflandwirte haben Zukunft

Biolandwirtschaft arbeitet weitestgehend in geschlossenen Kreisläufen und nutzt dabei die natürlichen Ressourcen ohne sie zu verbrauchen. Im Respekt und Einklang mit den natürlichen Rhythmen und den Bedürfnissen der Mitwelt wird im Biolandbau innovativ daran gearbeitet die Relation zwischen Boden, unserer komplexen Lebensader, Pflanze, Tier und Mensch so auszutarieren, dass eine gesunde Lebensmittelversorgung und eine überlebensfähige Natur langfristig sichergestellt ist.

Zahlreiche Studien belegen, dass es einen Kausalzusammenhang zwischen der industrialisierten, intensiven Landwirtschaft, die auf hohem externen Betriebsmitteleinsatz basiert, und den Problemfeldern Biodiversitätsverlust, Stickstoff-Problematik, diverser Kollateralschäden (z.B. Wasser), sowie dem daraus resultierenden Impakt auf den Klimawandel gibt.

Landwirtschaft ist die einzige Wirtschaftsform, die direkt mit der lebendigen Natur arbeitet, also auf Prozesse angewiesen ist, auf die der Mensch nur teilweise Einfluss nehmen kann. Umso größer ist die Herausforderung den menschlichen Einfluss generationsübergreifend, also nachhaltig-resilient, zu gestalten.

Hierzu ist ein ganzheitlicher Denkansatz notwendig, der einen Systemwechsel beinhaltet, der von der Politik die richtigen Rahmenbedingungen und Maßnahmen erfordert und von der Gesellschaft im Sinne des Gemeinwohls getragen wird.

„Biolandwirtschaft als Leuchtturm“

Dies wurde im Koalitionsvertrag 2018 nochmals untermauert durch die Absichtserklärung der Regierung 20% Biolandwirtschaft bis 2025 und 100% Biolandwirtschaft bis 2050 zu erreichen. Damit ist die Biolandwirtschaft richtungsweisend in den Fokus der Diskussion gerückt. Biolandwirtschaft bietet nachweisliche Lösungsansätze für die diversen Problemstellungen und dies in einem Gesamtpaket.

Neben den kreislaufbedingten und standortgebundenen Produktionsprozessen im Biolandbau, gibt es ein EU-weit geltendes Regelwerk zur Biolandwirtschaft über den gesamten Produktionsprozess hinweg, über die Verarbeitung, sowie den Vertrieb bis zum Verbraucher. Der Produktionsprozess und die Wertschöpfungskette werden jährlich kontrolliert und zertifiziert. Ein System, das für Lebensmittel bisher einmalig ist und eine größtmögliche Sicherheit beinhaltet.

LËTZ MAKE LUXEMBOURG ORGANIC-NOW !

Dies ist der Wahlspruch der Vereenegung fir Biolandwirtschaft asbl. Er soll Ansporn sein, gemeinsam in die Richtung der Ökologisierung und der enkeltauglichen Landwirtschaft voran zu gehen. Es geht darum die Bauern wieder autonom zu machen, unabhängig von kostenintensiven, einseitig- orientierten Produktionszweigen hin zu einer diversen, multifunktionalen kreislauf-orientierten Landwirtschaft, wie es die Biolandwirtschaft vormacht.
Daher hier der Appell der Vereenegung fir Biolandwirtschaft Lëtzebuerg asbl., die sich im Namen ihrer Mitglieder, den Biobauern Luxemburgs, dafür einsetzt, dass Biolandwirtschaft gleichberechtigt behandelt wird und sich damit weiter etablieren kann, im Sinn der Nahrungssouveränität, Gesundheit, dem Erhalt der Umwelt mit ihren begrenzten Ressourcen, sowie dem Erhalt einer autonomen, gesellschaftlich anerkannten bäuerlichen Landwirtschaft.

Die Vereenegung fir Biolandwirtschaft Lëtzebuerg asbl. postuliert

  • Biolandwirtschaft kohärent durch alle Ministerien hindurch prioritär in allen Bereichen umzusetzen.
  • die konsequente Umsetzung des Vorsorgeprinzips.
  • die Kommunikation in der Landwirtschaft über alle Verwaltungen, Institutionen,
  • Ausbildung, Beratung, Forschung hinweg zu den Themen der Biolandwirtschaft
  • auszubauen, zu intensivieren und den Weg für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit zu ebnen.
  • die Sensibilisierung der Gesellschaft u.a. durch das Vorgehen der Regierung als gutes
    Beispiel. Bio wird Normalität.
  • Die ganzheitliche Betrachtung der Probleme, Fakten und Lösungen, die im Komplex
    Klimaschutz für die Landwirtschaft zutreffen.
  • die Erarbeitung eines Leitbildes für die Luxemburger Landwirtschaft.
  • auch unbequeme Lösungsansätze offen zu diskutieren, Ursachenforschung statt Symptombekämpfung, die Komfortzone verlassen ohne die Landwirte in der Umsetzung alleine zu lassen.
  • True-Cost-Accounting als Instrument zu nutzen, die Kosten der verschiedenen Produktionstechniken zu ermitteln und auf die entsprechenden Betriebsmittel aufzuschlagen. Damit sprechen die Preise die ökologische Wahrheit.
  • Kohärenz der politischen Förderprogramme, wie Agrarumwelt-, Biodiv-, Wasserschutzprogramme etc., neu zu gestalten. Die GAP 2020 bietet über die Eco- Schemes Freiheiten und die Einführung eines Belohnungssystems für ökologische Dienstleistungen, die es zu nutzen gilt.
  • die Potentiale biolandwirtschaftlicher Praktiken, die über den Kreislaufgedanken hinaus die Chance bieten, CO2 langfristig zu binden, sinnvoll zu nutzen. (Im Biolandbau ist die Tierhaltung flächengebunden ; mineralischer Stickstoff wird nicht eingesetzt, d.h. keine teuren Düngeproduktionskosten, keine Lachgasemissionen ; weite Fruchtfolgen zum Humusaufbau ; Hecken als Strukturelemente binden CO2 usw.).
  • Ein ganzheitliches Lösungskonzept, das einen gesunden und sinnvollen Mix von biologischen Produktionsweisen, Kreislauforientierung, maßvollem Einsatz von Technik, sinnvoller Nutzung von Biogasanlagen und anderen Energieformen in einer ausgewogenen Gewichtung beinhaltet.
  • einen Wohlstandsindex, Happiness-Index für Luxemburg als Indikator zu erstellen.

Daniela Noesen, Vereenegung fir Biolandwirtschaft Lëtzebuerg asbl.

Communiqué
Publié le jeudi 12 décembre 2019
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