Baum des Jahres 2019 : die Flatter - Ulme

Baum des Jahres 2019 : die Flatter - Ulme

Baum des Jahres 2019 ist die Flatterulme, die wie die anderen Ulmenarten leicht an ihren asymmetrischen Blättern zu erkennen ist. Auch die Nussfrüchte sind typisch für Ulmen aus einem Nüsschen, das kreisförmig von einem dünnen Flügel umgeben ist. Im Gegensatz zu Feld- und Bergulme sind die Flügel bei der Flatterulme jedoch bewimpert.

Im Luxemburg kommt man jedoch wohl kaum in Verlegenheit eine Flatterulme bestimmen zu müssen. Obwohl sich das Verbreitungsgebiet der Art über fast ganz Europa (ohne Skandinavien, Iberische Halbinsel und Italien) erstreckt, sind hierzulande kaum eine Handvoll Exemplare zu finden. Die Seltenheit der Flatterulme erklärt sich aus ihren Standortansprüchen. Der Baum ist eine typische Art der Hartholzaue, also der Wälder im Überschwemmungsbereich großer Flüsse und Ströme - auf Standorten die regelmäßig unter Wasser stehen, aber nicht unmittelbar der Strömung ausgesetzt sind. Hier bildet die Flatterulme mit Erlen, Stieleichen und Eschen artenreiche Wälder. Eine Besonderheit der Flatterulme ist, dass sie auf diesen Standorten häufig sogenannte Brettwurzeln ausbildet. Das sind hoch am Stamm ansetzende, sehr schmale Wurzeln. Sie stützen den Baum auf grundwasserdurchtränkten Böden, in die er nicht tief mit den Wurzeln eindringen kann.

In Luxemburg gibt es kaum größere Flüsse oder sogar Ströme, die Bereiche wo eine Hartholzaue stocken könnte sind seit Jahrhunderten gerodet, kultiviert und besiedelt. Dabei kommt die Flatterulme auch auf eher trockenen Standorten zurecht und erträgt Streusalz und verdichtete Böden, weshalb sie sich als Park- und Straßenbaum eignet. Zudem ist die Flatterulme offenbar weitestgehend resistent gegen das Ulmensterben, was auch daran liegt, dass der Ulmensplintkäfer, der Überträger des Pilzes, nicht so auf Flatterulmen steht.

In der Vergangenheit wurden Ulmen zu Gewinnung von Bast genutzt, die Blätter wurden ans Vieh verfüttert und das zähe Holz wurde zu Jagdbögen, Skiern, Rädern, Zahnrädern und ähnlich stark beanspruchten Gegenständen verarbeitet.

natur&ëmwelt Fondation Hëllef fir d’Natur

Communiqué
Publié le mardi 26 février 2019
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